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5 nights in Bangkok

Zum Einleben in Thailand haben wir erst einmal einige Tage in der Hauptstadt verbracht, was sich als eine gute Entscheidung herausgestellt hat. Diese Metropole bietet alles was man von einer 12 Millionen Stadt erwarten kann, im guten und im schlechten Sinne.
Durch Investitionen in das Transportsystem ist das Verkehrschaos in den letzten Jahren erheblich reduziert worden: mit dem Skytrain kommt man schnell an das andere Ende der Stadt und auch mit Booten kann man sich recht schnell auf dem Chao Phraya – Fluss bewegen. Daneben gibt es zahlreiche Kanäle (clongs), die durch die Stadt fließen und auf diesen kann man ebenfalls für wenige Cents herrliche Bootsfahrten unternehmen.
Mit unserer Unterkunft hatten wir wieder Glück, sie liegt in unmittelbarer Nähe der Khao San Road, dem ehemaligen Backpacker Treffpunkt der Stadt. Diese Ecke der Stadt war früher wohl ein eher unansehnliches Stadtviertel, aber jetzt gibt es dort auch viele tolle Bars und gehobenere Hotels. So haben wir in unmittelbarer Nähe viele phantastische vegetarische Restaurants gefunden, zahlreiche Möglichkeiten die traditionelle thailändische Massage auszuprobieren und haben eine Bootsanlegestelle fast vor der Haustür. Auch der sog. Grandpalace liegt nur unweit des Hotels, die Haupttouristenattraktion in Bangkok.
Die Hauptreligion in Thailand ist der Buddhismus, welcher jedoch unübersehbare Elemente des Hinduismus und des Animismus in sich aufgenommen hat. Der Geisterglaube äußert sich beispielsweise darin, dass vor fast jedem Haus oder Geschäft in Thailand ein kleines, sog. Geisterhaus steht (Schreine für Naturgeister). Diese Reste des alten animistischen Glaubens werden vom Buddhismus irgendwie geduldet, vielleicht weil sie einfach nicht aus der Kultur zu entfernen sind.
Wenn man früh aufsteht und durch die Stadt joggt, kann man auch Mönche beobachten, die sich ihr Frühstück erbetteln; sie ziehen mit einer Schale und Umhängetasche durch die Stadt, in die die Anwohner und Passanten Lebensmittel abgeben. Dazu knieen sie sich vor die Mönche und erwarten als Gegenleistung einen Segen.
Ich habe aber auch schon falsche Bettelmönche erlebt, sie sind ebenfalls in den typischen orangen Bettelmöchsgwändern gekleidet und haben glatt geschorene Köpfe. So kam an einem Abend auch ein Fake-Mönch auf mich zu, hat mich „gesegnet“ und ein billiges rotes Armbändchen umgelegt; anschließend wollte er eine Geldspende haben. Daran kann man diese falschen Mönche direkt erkennen, denn echte Mönche dürfen keine Geldspenden beim Betteln annehmen. Zudem gehen die Mönche nur morgens betteln für das Frühstück und Mittagessen, denn es ist in den meisten Orden üblich nur diese 2 Mahlzeiten einzunehmen.
Die thailändische Bevölkerung ist offensichtlich noch stark religiös geprägt, jedenfalls unterstützen die Menschen die Mönche tatkräftig: man kann leicht beobachten, dass sie alle reich beschenkt in ihre Klöster zurückkehren.
Wie überall auf der Welt gab es jedoch auch immer wieder Epochen, in denen das Klosterleben etwas verlottert war oder auf Abwege geriet. So hat es auch in Thailand in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts eine Reformbewegung gegeben, die bewusst neue Waldklöster gegründet hat, um dem verblassten Buddhismus wieder an die eigentlichen Wurzeln zurückzuführen.
Buddhadasa Bhikkhu war ein ganz bekannter Mönch, der das Waldkloster Wat Suan Mokkh gegründet hat, in welches wir morgen fahren werden, um dort einen weiteren Meditationskurs zu belegen. Es liegt etwa 650 km südlich von Bangkok und wir werden dorthin mit einem Nachtzug fahren.
Es wird einen sehr stark strukturierten Tagesablauf geben:

DAILY SCHEDULE
04.00 *** Wake up *** = Monastery bell
04.30 Morning Reading
04.45 Sitting meditation
05.15 Yoga / Exercise – Mindfulness in motion
07.00 *** Dhamma talk & Sitting meditation
08.00 Breakfast & Chores
10.00 *** Dhamma talk
11.00 Walking or standing meditation
11.45 *** Sitting meditation
12.30 Lunch & chores
14.30 *** Meditation instruction & Sitting meditation
15.30 Walking or standing meditation
16.15 *** Sitting meditation
17.00 *** Chanting & Loving Kindness meditation
18.00 Tea & hot springs
19.30 *** Sitting meditation
20.00 Group walking meditation
20.30 *** Sitting meditation
21.00 *** Bedtime
(the gates will be closed at 21.15)
21.30 *** LIGHTS OUT

Mal sehen wie uns das bekommen wird….

(mehr Infos über das Waldkloster hier: http://www.suanmokkh-idh.org/idh-buddhadasa.html  )

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Den Mount Everest von oben anschauen

Auf unserem Flug von Catmando nach Bangkok war der Pilot so nett und hat eine extra Schleife gedreht, damit die Passagiere sich auch noch einmal die Berge anschauen können. Und wir hatten Glück einen Fensterplatz zu ergattern auf der richtigen Seite, so dass wir auch einen herrlichen Blick auf das Gebirge hatten.
In 10.000 Meter Höhe konnte man herrlich auf die Berge hinabschauen, die aus den Wolken ragten; ein wirklich tolles Erlebnis den Mount Everest von oben zu sehen.
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Angekommen in Thailand…

Endlich wieder angenehme 30 Grad und tolle Atmosphäre in Bangkok…wir sind gespannt auf dieses Land.

thailand

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Alltägliche Impressionen aus Kathmandu

Kathmandu, die Hauptstadt Nepals hat viele Gesichter. Wenn man im Touristenviertel Thamel unterwegs ist, wird man selbstverständlich permanent von Händlern angesprochen und es gibt Gelegenheiten zum Shoppen und Einkehren, soweit das Auge reicht. Und die Preise sind den unsrigen dabei nicht unähnlich.
Wenn man aber durch die Gassen der Vororte schlendert, zeigt sich ein ganz anderes Kathmandu. Die Straßen sind nicht asphaltiert und sehr holprig, es gibt unendlich viele winzig kleine Lädchen, die Menschen sind freundlich und grüßen oft, sprechen uns aber sonst nicht an. Im Vergleich zu Städten in Indien ist es deutlich ruhiger (es wird längst nicht so viel gehupt!) und die Menschen sind entspannt und freundlich.

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Ein Beispiel: Da wir anfangs ja Nepal gar nicht ins Auge gefasst hatten, haben wir nur einen Ebook – Reiseführer. Damit ist es unterwegs schon etwas umständlich und so beschloss ich, in einem der vielen Buchläden einen kleinen Reiseführer zu kaufen. Die Buchläden hier bieten hauptsächlich gebrauchte Bücher an und so fand ich auch kleine Reiseführer in deutscher Sprache. Vorne war mit Bleistift eingetragen, was sie kosten sollten. Ich entschied mich für den Neusten von 2012, der 700 Rupien, also 5,50 Euro kosten sollte. Als ich an die Kasse kam, gab ich dem jungen Verkäufer einen 1000 Rupienschein. Er schaute mich freundlich an und wartete. Ich lächelte ihn auch an und wartete ebenfalls auf meine 300 Rupies und wunderte mich etwas. Da nahm der Mann mir nochmal das Buch aus der Hand, grinste, schlug es auf, strich die Zahl 700 durch und schrieb 500 hin. Dann nahm er meinen Geldschein, öffnete die Kasse und legte meinen 500er !! hinein. Die Nepalesen benutzen andere Ziffern als wir und so hatte ich einen 500er Schein anstatt eines 1000ers erwischt. Das war mir jetzt aber sehr peinlich, aber der Verkäufer wollte kein weiteres Geld haben und lachte nur. Ein älterer Verkäufer, der das Ganze beobachtet hatte, lachte auch und verabschiedete mich mit einem Kopfnicken. So geht es also auch….
Da wir knapp eine Woche in Kathmandu waren, haben wir die Stadt inzwischen gut erkundet. Am meisten erstaunt, waren wir über die unglaublich hohen Eintrittspreise für ältere Stadtviertel mit besonderen Tempel oder Stupas. Wir mussten pro Person zwischen 5 uns 12,50 Euro zahlen und dann kosteten etliche Tempel nochmal extra Eintritt. Das fanden wir doch ein bisschen Halsabschneiderei.
Heute haben wir uns noch etwas ganz besonderes angeschaut und zwar die Tempelanlage Pashupati. Im Haupttempel wird Shiva verehrt und der Temple ist den Hindus so wichtig, das sie aus weiter Entfernung dafür anreisen. So kann man auch einige Asketen und abenteuerlich aussehende Wanderheilige bewundern. Sie tragen lange Bärte, z.T. wilde Haartrachten und sind in safrangelbe Tücher gehüllt.

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Das Besondere ist aber, dass die Hindus hier ihre Toten verbrennen und ich war überrascht, wie öffentlich die ganze Zeremonie stattfindet. Und es waren mehr nepalesische „Zuschauer“ dort als ausländische Touristen, die vom gegenüberliegenden Flussufer alles beobachteten. Als wir ankamen wurde gerade eine Person, die in gelbe Tücher gehüllt war, am Flussufer abgelegt. Das Gesicht wurde aufgedeckt und wir konnten auch von der anderen Flussseite sehen, dass es ein Mädchen war. Es war eine riesige Menschengruppe drum herum, unter anderem ganz viele Jugendliche, die sicher aus der Schulklasse des Mädchens kamen. Alle Personen gingen in einer langen Schlange an dem Mädchen vorbei und legten Blumenkränze um ihren Kopf oder Blumen auf den eingehüllten Körper. Dann nahmen alle etwas Flusswasser und träufelten es über das Gesicht oder den Körper. Auch wenn die Hindus an die Reinkarnation glauben, diese Menschen hier waren alle sehr erschüttert. Die Eltern weinten laut, eine junge Frau brach zusammen und auch anderen sah man die Tränen an. Im Hintergrund wurden auf Tragen schon die nächsten Toten gebracht, die wohl auf diesen besonderen Verabschiedungsplatz warteten. Diese Trauergruppen waren nicht so groß, wie die des verstorbenen Mädchens. Dann wurde die Trage des Mädchens am Fluss entlang zu der Stelle gebracht, wo mehrere Verbrennungsplätze nebeneinander lagen. Es war schon Holz aufgeschichtet. Der Körper des Mädchens wurde im Tuch auf das Holz gelegt. Ein letztes Mal wurde das Gesicht enthüllt und die Eltern konnten sich nochmal verabschieden. Das Mädchen wurde mit Holz bedeckt und Stroh bedeckt und es war schließlich die Aufgabe des Vaters den Holzhaufen von unten von verschieden Seiten mit brennenden Scheiten zu entzünden! Dabei müsste der laut weinende Mann gestützt und geführt werden, er ist fast zusammengebrochen. Bei der eigentlichen Verbrennung blieben nur wenige Menschen, wohl die engeren Angehörigen, dabei, die anderen verließen das Gelände.

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Es war sehr bewegend, so nah am Übergang von Leben und Tod dabei zu sein. Obwohl es dort auch ein bisschen „wie am Fließband“ zuging und man praktisch jede Etappe des Rituals an den verschieden Verbrennungsstellen beobachten konnte, passierte alles langsam und würdevoll. Die eigentliche Verbrennung dauert auch relativ lange, so dass die Angehörigen Zeit zum Abschied haben. Und da überall Menschen standen und schauten und herumliefen, gehörten alle ein wenig mit dazu und waren nicht nur Beobachter. So habe ich es jedenfalls empfunden.

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Keinen Yeti gesichtet

Glücklicherweise haben wir während unseres Aufenthaltes in Pokhara ja beim morgendlichen Ausflug in die Berge einige Riesen des Himalaya (Wohnstätte des Schnees) erblickt, so auf den Machhapuchhare (Fischschwanz), der scheinbar greifbar nah war, obwohl doch mehr als 30 km entfernt. Der ist zwar „nur“ knapp 7.000 m hoch, aber sieht sehr majestätisch aus. Von West nach Ost breiten sich dann noch einige Riesen des Himalaya aus, mehrere Berge die Annapurna heißen und durchnummeriert sind. Was fehlte war nur ein Blick auf einen Yeti, die es hier ja auch noch geben soll….
In Kathmandu haben wir dann auch wieder mehr von der Religiosität in Nepal mitbekommen, denn die Metropole gilt auch als Stadt der Tempel und Götter. Unser Gästehaus liegt im Touri-Viertel Thamel, welches zwar nicht besonders hübsch ist, dafür aber alles bereit hält, was Touristen so brauchen: viele Restaurants und Bars, unzählige Souvenirshops, Reiseagenturen, Ausrüster für Trekkingtouren usw. Von hier aus kommt man auch bequem in die Altstadt, die jedoch nur nach Zahlung eines Eintrittsticket zu betreten ist. Für die Museen und andere besondere Gebäude muss man dann nochmals Eintritt zahlen, was sich schließlich doch summiert. Den Vogel abgeschossen hat die Stadt Bhaktapur, da muss man sage und schreibe 12,5 Euro Eintritt zahlen pro Person, nachdem mit deutscher Entwicklungshilfe die Altstadt saniert wurde und nun die ausländischen Touristen regelrecht geschröpft werden. Angeblich fließt dieses Geld in einen Topf, aus dem die weitere Sanierung und Instandhaltung finanziert wird, aber Zweifel sind angebracht.
In unserem Hotel gibt es jeden Morgen eine Stunde Yoga kostenlos und an 3 Tagen abends eine Stunde Meditation, denn auf der Dachetage ist auch ein kleines Meditationszentrum untergebracht. Die Morgengymnastik ist ein guter Start in den Tag und das Frühstück in einem benachbarten Cafe schmeckt dann noch besser. In Kathmandu gibt es mehrere sog. German bakeries, so dass man überall gut mit leckeren Brötchen und Teilchen versorgt wird und unser Frühstückscafe bietet darüber hinaus eine herrliche Sonnenterasse. Für unser geistliches und körperliches Wohl ist also bestens gesorgt…
Catmando (wie die Touristen sagen) ist jedoch nicht typisch für Nepal, denn hier gibt es viele Jobs und durch die Touristen auch viel Geld. Etwa 85 Prozent der 32 Millionen Einwohner leben jedoch im ländlichen Bereich und hier ist die Armut viel sichtbarer. Noch immer sind 72 Prozent der Frauen und 38 Prozent der Männer Analphabeten, obwohl es offiziell längst eine Schulpflicht gibt.
Die Religionsausübung in Nepal ist eher eine vergnügliche Sache und kommt in keiner Weise der ernsten Ehrfurcht in christlichen Kirchen nahe. In Pokhara haben wir ja fast keine Tempel gesehen, aber in Kathmandu gibt es unzählige Tempel und Schreine, wo die Gläubigen ihre Pujas verrichten, beten und Kontakt mit ihren liebsten Gottheiten aufnehmen. Für den Ausländer nicht leicht zu erkennen ist das Kastenwesen, welches auch in Nepal immer noch prägend für das Gesellschaftssystem ist. Wie in Indien auch begrüßt man sich mit namaste, wobei manche Menschen auch noch die Handflächen in Brusthöhe aneinanderlegen. Im Vergleich zum großen Nachbarn sind die Umgangsformen in Nepal aber entspannter; Touristen werden nicht so von aufdringlichen Händlern belästigt.
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Enigma

Dear readers,
we are quite happy that so many people are regularly reading our blog. Actually we have one very loyal follower in the UK, but we do not know who he or she is. Can you help us?

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Hoch hinaus

Eigentlich wollten wir ja nur kurz über die Grenze von Indien aus nach Nepal fahren, aber dann hätten wir immer noch nichts vom Himalaya gesehen. So haben wir uns entschieden doch noch weiter ins Landesinnere zu fahren, um etwas von diesem Hochgebirge zu erleben. Höher hinaus geht nun wirklich nicht…
Zuerst haben wir jedoch 2 Tage in Lumbini, dem Geburtsort von Buddha verbracht. Der Ort hob sich schon positiv von Indien ab: viel weniger Müll, fast keine Huperei mehr der Autofahrer und entspanntere Menschen. Die Stelle, wo Buddhas Geburt stattgefunden haben soll, ist eine überdachte Ausgrabungsstelle, ziemlich schmucklos und wenig ansprechend. Das ganze Gelände ist aber weiträumig abgegrenzt und es gibt dort viele schöne buddhistische Klöster, eins stammt sogar aus Deutschland und wurde von der Tara-Stiftung aus Düsseldorf finanziert.
Obwohl Nepal ein mehrheitlich hinduistisches Land ist, gibt es im Vergleich zu Indien fast gar keine Tempel; offensichtlich wird der Glaube hier eher zuhause gepflegt.
Anschließend sind wir mit dem Bus nach Pokhara weitergefahren, der zweitgrößten Stadt in Nepal. Dies ist für die zahlreichen Trekkingfreunde ein idealer Ausgangspunkt für diverse Bergtouren und für uns sollte es der Blick auf die 8.000er sein. Aber an den ersten beiden Tagen haben wir von ihnen gar nichts gesehen, man konnte sie nur erahnen. So sind wir heute morgen ganz früh auf einen Berg, wo man angeblich den Sonnenaufgang und die Berge richtig schön erleben kann. Und tatsächlich hatten wir Glück, die Berge waren nicht hinter den Wolken versteckt und wir konnten mal einen Blick auf den Annapurna werfen, der über 8.000 Meter hoch ist.
Ein paar erste Eindrücke von Nepal gibt es hier:
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# Viola: Wie Ihr auf meinem Foto seht, habe ich alle warmen Kleidungsstücke übereinander an. Um 5.00 Uhr morgens war es doch recht frisch auf dem Berg!

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Meditationserfahrungen

Bisher habe ich fast nur im christlichen Bereich mit Meditation zu tun gehabt. Wie das die Buddhisten wohl angehen, in diesem Fall die tibetischen Buddhisten, da war ich gespannt.
„Taming the mind“ – „Den Geist zähmen“ – so hieß das Thema des 10tägigen Kurses. Es gab einen genauen Zeitplan, von 5.30 Uhr bis 20.30 Uhr, mit ausreichend Pausen dazwischen. Fünf mal am Tag wurde eine Dreiviertelstunde meditiert, ansonsten gab es noch ein Morgengebet mit vielen Niederwerfungen (prostrations), ein Abendgebet, eine Unterrichtseinheit, in der Zeit war, Fragen zu stellen und zweimal gab es eine Stunde Zeit für persönliche Lektüre, Spaziergänge oder Ähnliches. Nur Schlafen sollten wir nicht! Die ganze Zeit über wurde geschwiegen, auch beim Essen (der Essenbereich ist generell Schweigebereich, wer reden will geht in den Garten oder auf die Dachterrasse). Wir sollten uns möglichst durch Nichts aus der Konzentration bringen lassen, deshalb sollten wir auch keine elektronischen Geräte wie Handys und Laptops benutzen oder das Gelände auch nicht für einen Stadtbummel verlassen. Ich muss sagen, das alles hat schon sehr zur Konzentration beigetragen, auch wenn Gregor und ich, da wir auch ein Doppelzimmer hatten, das mit dem Schweigen nicht ganz konsequent eingehalten haben.
Die Einführungen unseres Lehrers, eines französischen, buddhistischen Mönches waren leider völlig unstrukturiert und chaotisch. Er war zwar sehr freundlich, aber die Gabe zu lehren, hatte er leider überhaupt nicht. Irgendwie wusste er schon, dass einige Anfänger im Kurs saßen, trotzdem benutzte er permanent „buddhistische Vokabeln“, als wüsste jeder, wovon er redet. Außerdem hatte er schon lange nicht mehr Englisch gesprochen, was der sowieso schon nuscheligen Aussprache nicht gerade förderlich war.
Deshalb mussten wir uns unser Wissen dann eher anlesen, was für Gregor und mich auch nicht problematisch ist. Allerdings war hier alle Lektüre in Englisch, was mich schon herausgefordert und manchmal etwas erschöpft hat. Aber jetzt habe ich das tibetisch – buddhistische Vokabular auf Englisch voll drauf!
Nun aber zum Eigentlichen, was wir hier lernen wollten, zur Meditation. Unsere Einheiten fanden immer in der sogenannten Gompa statt. Darunter versteht man einen großen Tempel und Meditationsraum, in dem vorne eine Buddhafigur steht und der daneben mit vielen anderen Bilder und Buddhafiguren geschmückt ist.

DSC07765 (FILEminimizer) DSC07839 (FILEminimizer) DSC07773 (FILEminimizer)Meditationsplätze in der Gompa

Gompa von außen

Für jeden von unsrer 16-köpfigen Gruppe lag ein großes flaches Kissen mit kleineren Sitzkissen aus, davor stand ein kleines Tischchen mit Gebetsbüchern und einer kleinen Buddhastatue. Alle saßen auf diesen Kissen auf dem Boden, aber wer wollte, konnte sich auch auf einen Stuhl setzen.
Nachdem wir anfangs auf unseren Atem achten sollten, um zur Ruhe zu kommen, kamen wir zur sogenannten „Visualisierung“. Dazu sollten wir uns die kleine Buddhastatue vor uns genau anschauen und dann versuchen, sie uns auch innerlich, wenn wir nicht mehr hinschauen, vorzustellen. Anfangs nur für ein paar Sekunden, dann wieder entspannen, dann wieder ein paar Sekunden und mit der Zeit immer ein wenig länger. Gedanken, die kommen sollten wir beiseite lassen und „wegschicken“. Dafür sollten wir an alle anderen Lebewesen denken und Gutes für sie wünschen. Das ist für die Buddhisten das Wichtigste im Leben, soweit man es kann, bei allem, was man tut, an das Wohl der anderen zu denken und auch so zu handeln. Wenn man das völlig selbstlos und ohne Hintergedanken, vollkommen und immer perfekt hinbekommt, wird es einen auch selber glücklich machen und man erreicht die „Erleuchtung“. Das ist jetzt sehr knapp das Wesen des tibetischen Buddhismus, mit dem wir es hier zu tun haben, in Kurzform.

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Anfangs bin ich in meiner Meditation nicht so recht weit gekommen, außer zu denken, „was tue ich eigentlich hier“ oder „meine Knie und der Rücken tut weh, ab morgen meditiere ich auf dem Stuhl.“ Als ich dann an einem morgen wieder in meiner zusätzlichen Lektüre über den Buddhismus las, wurde dort sehr wertschätzend von Jesus gesprochen, der diese selbstlose Liebe zu anderen ja auch praktizierte. Und wie man die Religion nenne, nach der man leben wolle, sei ja eigentlich egal. Dieser Gedanke hat mich sehr ermutigt, meine Meditation zu „verchristlichen“. Das heißt, ich habe mir überlegt, welches christliche Bild mir so vertraut ist, dass ich es mir leicht innerlich vor Augen führen kann. Da ist mir direkt meine schöne Christusikone, die ich jahrelang in meiner „stillen Ecke“ hatte, eingefallen. Sie sah ich dann immer vor mir und stellte mir vor, Jesus schaut mich liebevoll an. Und wisst Ihr, was passiert ist? Ich habe gemerkt, wie glücklich ich bin, dass ich Christin bin. Ich muss mich nicht selber erlösen, ich muss keine besonderen Leistungen vollbringen und wenn ich mal egoistisch bin, darf ich Vergebung erfahren und muss nicht endlos wiedergeboren werden. Ich war ja so froh, das kann ich gar nicht beschreiben. Vielleicht musste ich schon alleine wegen dieses Gedankens hierhin kommen.
Jedenfalls habe ich dann aber den Gedanken aufgenommen, anderen Menschen Gutes zu tun. Wie gesagt, die Buddhisten bemühen sich, an alle Lebewesen zu denken und so deren Gedanken und Leben positiv zu beeinflussen. Ich dachte mir, das Beste, was ich als Christin tun kann, ist, für andere zu beten. Oder, in meinem Falle, andere mit hineinzunehmen in meine Vorstellung, wir sitzen vor Jesus, er schaut uns liebevoll an, wir brauchen vor nichts Angst zu haben, wir sind so geliebt, wie wir sind, es kann eigentlich nichts Schlimmes passieren. Ich könnte auch sagen, ich habe beschlossen, mir in der Meditationszeit bewusst zu machen, dass ich in Gottes Gegenwart bin und ich andere dort mit hinein nehmen möchte.
Und das tue ich jetzt nach Kräften, so weit die Konzentration reicht. Ich stelle mir immer einzelne Personen vor, besonders die, von denen ich weiß, dass sie bestimmte Nöte und Sorgen haben oder sie etwas bedrückt. Damit liege ich dann Jesus tüchtig in den Ohren (betet ohne Unterlass – steht in der Bibel, da ist er selber schuld dran! :-)) und versuche dann alle guten Gedanken und Wünsche für jeden einzelnen vor Gott und auf die Reise um den Globus zu schicken. So hat meine Meditation hier eine ganz neue Richtung bekommen. Gott sei Dank!
Übrigens: ich besinne mich hier ja gerade auf meine christlichen Wurzeln, „back tot he roots“ sozusagen. Stellt Euch vor, das Institute, in dem wir hier gerade sind, heißt „Root Institute“. Lustig, ne?!

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Die Zähmung des Elefanten

Im christlichen Matridam Ashram in Varanasi sollten wir uns nicht in einem Gästebuch registrieren, sondern in einem „Seekers book“, also dem Buch der Suchenden. Und in dieses Buch hatten sich schon sehr viele Menschen mit ganz unterschiedlichem Hintergrund, Herkunft und Religionszugehörigkeit eingetragen. Ich denke wir sind tatsächlich alle irgendwie Mit-Pilger („we are all co-pilgrims“), so ein Buchtitel von Sebastian Painadath, dem Leiter des Ashrams in Kalady, wo wir den letzen Jahreswechsel verbracht haben. Und ich empfinde es als ein großes Glück endlich mal Zeit und Muße zu haben, sich mal wieder mit existentiellen Fragen beschäftigen zu können. Wie oft nimmt man sich das vor, verabredet sich quasi mit sich selbst, und macht dann doch wieder nicht ernst und kümmert sich lieber um andere, alltäglichere Dinge.
Wie gut also, dass es solche Retreats oder Einkehrwochen gibt, in denen man sich selber nicht ausweichen kann, sondern gezwungen ist, sich mal wieder mit sich selbst und einigen Sinnfragen zu beschäftigen. Bereits in der Vorbereitungszeit für unsere Auszeit bin ich auf einige interessante Erfahrungen anderer Suchender in Indien gestoßen, die mich veranlasst haben, möglichst wenig bei dieser Reise vorher zu planen, sondern vielmehr einmal ganz untypisch, sich dem zu ergeben was kommen wird. Denn angeblich gibt es in Indien vier Gesetze der Spiritualität, denen man folgen sollte, um der Spiritualität dieses Landes auf den Grund zu kommen. Diese vier Gesetze sind mehr als religiöse Leitfäden; sie können auch allgemein als Grundsätze des Reisens und des Lebens betrachtet werden.
Das erste Gesetz lautet: „Die Person die Dir begegnet, ist die richtige.“ Gemeint ist, dass man keine Person ohne Grund trifft, dass man von jedem Menschen, dem man begegnet, etwas lernen kann. Man begegne ihm deshalb mit Respekt und Offenheit. Ähnlich ist die Bedeutung des zweiten Gesetzes zu verstehen: „Das was passiert, ist das einzige was passieren konnte.“ Es gibt kein „Was wäre, wenn…“. Spekulationen sind überflüssig, denn nicht einmal das kleinste, unbedeutendste Detail hätte anders verlaufen können. Alles war so vorbestimmt, wie es geschehen ist, und aus allem kann man eine Lektion lernen. Jede Situation bringt uns voran. Im dritten Gesetz heißt es dann: „Jeder Moment, in dem etwas beginnt, ist der richtige Moment.“ Alles geschieht genau im richtigen Moment, nicht früher und nicht später, als wir bereit sind, etwas Neues anzugehen. Und schließlich besagt das vierte und letzte Gesetz der indischen Spiritualität: „Was zu Ende ist, ist zu Ende.“ Wenn etwas vorbei ist, hilft es uns nicht, daran festzuhalten. Indem wir es loslassen, wachsen wir mit der gemachten Erfahrung.
Bisher haben sich diese Grundsätze schon ganz gut bewährt, denn ich habe mich darauf verlassen, dass wir schon vor Ort erfahren werden, was wir als nächstes tun sollen. Es ist spannend zu sehen was passiert, wenn man denkt, dass alles so geschieht, wie es geschehen soll. Ich kann so jede Erfahrung annehmen, welcher Art auch immer sie sein mag, erwarte nicht mehr und erfreue mich an dem, was die Menschen uns bereitwillig darbieten. So hat uns ein Traveller in Jaisalmer das Root Institut in Bodhgaya empfohlen und es stellte sich heraus, dass dieser Tipp irgendwie genau auf uns zugeschnitten war. Ohne vorher genau zu wissen, was dort eigentlich angeboten wird, haben wir uns dort einquartiert und den Meditationskurs, der den Titel „Shine – Retreat“ trug, belegt.
Bis dahin hatte ich nie etwas von Shiné gehört, aber inzwischen wissen wir mehr und ich kann sagen, es war genau das Richtige für mich in diesem Moment, was ich brauchte. Shiné ist der tibetische Fachbegriff für das, was bei Meditationsexperten eher unter dem Fachbegriff Samatha (auch Shamatha geschrieben) bekannt ist.
Tatsächlich werden im Buddhismus grob gesagt 3 Meditationsrichtungen unterschieden, Samatha, Vipassana und Zen. Zenmeditation kennt wahrscheinlich jeder, das brauche ich nicht zu erklären. Auch Vipassana oder Einsichtsmeditation ist mittlerweile im Westen relativ bekannt und verbreitet, sie wird auch als Achtsamkeitsmeditation bezeichnet. Samatha ist gewissermaßen die Vorstufe der Einsichtsmeditation, es geht darum erst einmal den Geist zu beruhigen (calm abiding).
Die Samatha-Meditation zielt auf die Entwicklung von Konzentration und damit auf die Stabilität des Geistes ab. Es handelt sich um eine Meditationstechnik, welche u.a. der historische Buddha gelehrt hat.
An der Außenwand unseres Meditationstempels (gompa) gab es ein sehr schönes Bild, welches diese Art der Meditation und die 9 Stufen der Konzentration symbolisch illustrierte (siehe dazu das Foto unten). Der Titel des Bildes lautet „Die Zähmung des Elefanten“.
Der Elefant symbolisiert den Geist des Meditierenden, er ist anfangs schwarz abgebildet. Die Analogie zum Elefanten leitet sich aus der Beobachtung ab, dass, wenn ein Elefant einmal gezähmt wurde, er sich nie mehr verweigert, dem Meister zu gehorchen und er dann sehr leistungsfähig und in der Lage ist, die vielfältigsten Arbeiten auszuführen, genau wie der Geist. Der Affe symbolisiert die geistige Unruhe, denn ein Affe kann nicht für einen Moment ruhig sein, er muss dauernd mit irgendetwas herumspielen. Ganz unten auf dem Bild führt der Affe den Elefanten und tatsächlich macht man als Anfänger bei der Meditation genau diese Erfahrung: die geistige Unruhe ist total dominierend, sie führt den Geist überall und nirgends hin. Der Mönch, d.h. der Meditierende hält in einer Hand ein Seil, dies ist ein Symbol für Achtsamkeit, in der anderen Hand hält er einen Haken, dieser steht für Wachsamkeit, und mit beiden versucht er den Elefanten einzufangen. Ebenfalls gibt es auf dem Bild noch ein Kaninchen, dies ist ein Symbol für geistige Erstarrung und Trägheit. Das Feuer symbolisiert die Energie die notwendig ist, um die Achtsamkeit aufrechtzuerhalten. Insgesamt besteht der Weg aus 6 Stufen, inklusive des Regenbogens, die 6 Kräfte repräsentieren, die helfen die 9 Phasen der Konzentration zu durchlaufen.
Natürlich ist es uns nicht gelungen innerhalb von 10 Tagen den Elefanten zu zähmen, aber diese Tage haben doch sehr geholfen zu lernen, wie man die eigene Konzentration stärken und die geistige Unruhe gezielt reduzieren kann.
Nebenbei haben wir auch eine Menge über die tibetische Spielart des Buddhismus gelernt. In einem Meditationsraum gibt es eine strenge Etikette, die man erst einmal verinnerlichen muss. Gewöhnlich wird dem Lehrer (Lama, Guru, je nachdem) sehr viel Respekt entgegengebracht. So müssen alle Lernenden von ihren Sitzkissen aufstehen, sobald er den Raum betritt und dürfen sich erst wieder setzen, wenn er sich gesetzt hat. Das Gleiche gilt für die Lehrbücher, Gebetshefte, Texte mit Mantras usw.; diese dürfen nicht auf den Boden gelegt werden und müssen ebenfalls mit viel Sorgfalt und Respekt behandelt werden.
Auch hier war es üblich, dass die Lernenden nicht nur die Meditation praktizieren sollen, sondern sich auch während des Retreats in anderen Bereichen nützlich machen sollen (Geschirr spülen, Boden kehren, sich um die Licht- und Tontechnik kümmern usw.). Meine Aufgabe war beispielsweise 15 Minuten vor Beginn jeder Einheit mit einem Gong über das Gelände zu laufen und die nächste Sitzung akustisch anzukündigen. Solche Aufgaben werden als Karma Yoga bezeichnet, d.h. man erwirbt damit gute Voraussetzungen für das nächste Leben nach der Wiedergeburt.

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Auf den Spuren von Buddha

Indien gilt ja seit vielen Jahrzehnten bei vielen Sinn- und Wahrheitssuchern als das Mutterland der Spiritualität, und das ja auch nicht zu unrecht. Im Internetzeitalter sind jedoch vormals oft schwer zu erhaltende Informationen und spirituelle Belehrungen jedermann leicht zugänglich, so dass man sich schon fragen kann, welchen besonderen Sinn eine Reise nach Indien aus spirituellen Motiven überhaupt noch haben kann. Zudem erinnert man sich an jene von vielen Weisen wiederholte Feststellung, dass Erleuchtung schließlich an keinem anderen Ort zu finden sei, als an dem, wo wir gerade jetzt sind – dass jeder Versuch, sie im Außen zu finden, ob in einem indischen Ashram, an den Ufern des Ganges oder in einer Himalaya-Höhle – stets illusionär bleiben muss. Auch wenn dem so ist, so ist das doch kaum die ganze Wahrheit. Denn jenseits solcher offensichtlichen Fakten besitzt der indische Subkontinent einen Zauber, welcher viele spirituell suchende Menschen auf eine einzigartige Weise zu berühren vermag. Denn in keinem anderen Land der Erde ist das Bestreben der menschlichen Seele nach Erleuchtung und Begegnung mit dem Göttlichen in einer solchen Vielfalt zum Ausdruck gekommen wie in Indien. Dem aufmerksamen Besucher offenbart sich ein ganzer Kosmos unterschiedlicher spiritueller Ausdrucksformen, der das Erbe von Jahrtausenden bis heute relativ unverändert darbietet. „Früher segneten die Yogis die Orte – heute segnen die Orte die Yogis“ lautet ein buddhistisches Sprichwort, und die Lehren vieler Traditionen besagen, dass der Wert spiritueller Praxis an einem durch seine Geschichte und Geschichten gleichsam geheiligten Ort ungleich größer ist als anderswo. In diesem Sinne wollten wir auf jeden Fall auch einige der wichtigsten Wirkungsstätten des Buddha besuchen, die möglicherweise auch von einer besonderen geistigen Aura durchdrungen sind. Von Varanasi aus sind mir mit einem Taxi in das nur ca. 7 km entfernte Sarnath gefahren, wo Buddha nach der erlangten Erleuchtung seine erste Lehrrede gehalten hat und damit, wie die Buddhisten sagen, das Rad der Lehre (dharmachakra) in Bewegung gesetzt hat. Während der Regenzeit, wenn Buddha und seine Anhänger sich von ihren Missionsreisen zu erholen suchten, zogen sie sich häufig nach Sarnath zurück. Hier ließ König Ashoka mehrere Stupas und Klöster errichten, welche heute nur noch Ruinen sind. Auf diesem schönen Ruinenfeld kann man auch die die sog. Dharmek Stupa besichtigen, welche 30 Meter hoch ist und den Punkt markiert, an dem Buddha seine Predigt gehalten haben soll. Von Varanasi aus sind wir dann mit dem Zug nach Gaya weitergefahren und von dort in den Vorort Bodhgaya, dem heiligsten Ort der Buddhisten. In diesem Ort soll der Prinz Siddharta Gautama, drei Tage und Nächte meditierend unter einem Baum sitzend, zur Erleuchtung gefunden haben. Das Gelände ist inzwischen nur noch nach strengen Sicherheitskontrollen zu besichtigen und im Zentrum dieses Geländes steht der Mahabodhi-Tempel mit einer großen Stupa, der ein Unesco-Weltkulturerbe ist. Anders als die meisten Tempel Indiens strahlt dieser eine wirklich friedliche und ruhige Atmosphäre aus. Der Tempel steht direkt neben dem Ableger des Ur-Ur-Ableger des original Bodhi-Baumes, eine Wildfeige, ‚ficus religiosa‘. Dieser Baum wird im Prinzip verehrt als Symbol für Buddhaschaft. Mit einer buddhistischen Nonne vom sog. Root Institute haben wir mit anderen Kursteilnehmern dorthin einen Ausflug gemacht und mehrere Stunden dort verbracht, um in unmittelbarer Nähe des Bodhibaumes zu meditieren und um die besondere Aura des Ortes wahrzunehmen. An einem anderen Tag haben wir noch einen Ausflug nach Rajgir gemacht, wo Buddha ebenfalls viele Lehrreden gehalten hat, die in den sog. Sutras später schriftlich festgehalten wurden. Diese Stadt liegt etwas 80 km nordöstlich von Bothgaya entfernt und spielt auch für den Gründer der Jain-Religion Mahavira eine wichtige Rolle. Auf dem sog. Griddhakuta (Geierhügel, vulture’s peak) predigte Buddha seinen Anhängern und hier trat auch der König Bimbisara zum Buddhismus über, was für die weitere Ausbreitung der Bewegung eine große Bedeutung hatte. Von Rajgir aus sind wir dann noch in eine Nachbarstadt gefahren, wo sich ab dem 5. Jahrhundert nach Christus die weltberühmte Nalanda-Universität befand. Sie war die größte klösterliche buddhistische Lehranstalt für Tausende internationale Studenten, ihre Blütezeit dauerte sehr lange, bis sie im 12. Jh. von dem afghanischen Eindringlich Bhaktiar Khilji geplündert wurde. Zum Lehrangebot gehörten Philosophie, Logik, Theologie, Grammatik, Astronomie, Mathematik und Medizin.
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Besuch einiger hinduistischer Pilgerorte

Während unserer Studienreise im Januar hatten wir bereits mehrere Pilgerorte der Hindus in Südindien kennengelernt (Madurai, Kanchipuram u.a.), aber auch im Norden des Landes gibt es einige sehr bedeutende heilige Orte für Anhänger der zahlenmäßig größten Religion in Indien.
Bislang haben wir u.a. Pushkar und Varanasi besucht.
Der Ort Pushkar ist den meisten Touristen eher bekannt durch den größten Kamelmarkt der Welt, der einmal im Jahr dort stattfindet (wir waren knapp 2 Wochen zu früh dort um dieses Spektakel zu erleben). An diesem Wochenende befinden sich über 150000 Besucher in der Stadt, Händler, Schaulustige und Touristen. Für Hindus ist Pushkar aber auch ein wichtiger Pilgerort, dort und in der näheren Umgebung befinden sich über 500 Tempel, von denen die meisten jedoch nur von Hindus besucht werden dürfen. Der wichtigste Tempel ist glücklicherweise auch von Nicht-Hindus zu betreten, der Brahmaji Mandir: er ist einer der ganz wenigen Brahma gewidmeten Tempel Indiens. Im Stadtzentrum befindet sich ein künstlicher See, der von 52 ghats (Treppen) gesäumt wird. An einem (dem sog. Gau-Ghat) wurde die Asche Mahatma Gandhis und Jawaharlal Nehrus in den See gestreut, da dieser als besonders heilig gilt. Während unserer Rundreise durch Rajasthan haben wir auch hier einen Tag verbracht und von der Dachterrasse unseres Restaurants hatten wir eine tolle Aussicht auf den See und konnten ganz entspannt den Pilgern zuschauen, während sie am Ufer ihre Pujas abhielten (religiöse Rituale, z.B. Rezitation von Gebetsformeln, Ausstreuen von Rosenblättern usw.) oder ein Bad nahmen.
Varanasi (Benares) ist der wahrscheinlich größte und heiligste Pilgerort (tirtha) der Hindus, 4000 Jahre alt und gilt als einer der ältesten Städte der Welt. Dreiviertel der Bevölkerung leben von den Pilgern und den öffentlichen Leichenverbrennungen direkt am Ganges. Das Flussufer des Ganges wird kilometerweit von steinernen Ghats gesäumt, an denen tagtäglich Pilger und Anwohner ihre rituellen Waschungen durchführen. Bei den Hindus gilt der Ganges als amrita, jenes Elixier, das den Lebenden Reinheit und den Toten Erlösung bringt. In Wirklichkeit ist der Fluss aber stark verunreinigt und ein Bad daher keinesfalls ratsam. Hartnäckige Touristen lassen sich davon jedoch nicht abschrecken und gehen trotzdem im Ganges baden; sie bekommen häufig einen blühenden Hautausschlag. Chemikalien sind der Auslöser, der Ganges auf der Höhe von Varanasi enthält so viele Kolibakterien pro Kubikzentimeter Wasser, dass der indische Grenzwert für Badegewässer mehrtausendfach überschritten wird. Dazu kommen Cholera- und Typhus-Keime. Für einen Hindu ist Ganga „das liebliche Mädchen des Himmels“, die einzige Gottheit, die für jeden sichtbar auf Erden weilt. Ob sterilisiertes Gangeswasser noch die Kraft hat von Sünden zu reinigen, ist bei den Gläubigen umstritten; ein großes Wahlverspechen des neuen indischen Ministerpräsidenten Narenda Modi war aber, dass er den Ganges wieder säubern will.
Natürlich haben wir auch eine etwa einstündige Bootsfahrt auf dem Ganges unternommen, um uns die Waschungen und Leichenverbrennungen anzuschauen. Allerdings war dies für uns nur um die Mittagszeit möglich; romantischer ist es angeblich sehr früh morgens. Ansonsten gibt es in der Stadt nicht viel Interessantes zu sehen, aber ganz ganz viel Armut. Hier leben nicht nur viele Kinder auf den Straßen, sondern ganz viele Familien und diese sahen noch ärmlicher aus als in den anderen Städten Indiens.

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Wir tauchen ab…

In den nächsten 10 Tagen werden wir uns freiwillig einer Abstinenz von allen elektronischen Geräten unterwerfen und an einem Meditationskurs teilnehmen. Eine Bedingung für die Teilnahme ist die Abgabe aller Handys, Laptops oder sonstigen Geräte, die zur Kommunikation mit der Außenwelt und der Zerstreuung und Unterhaltung dienen.
Während dieser Zeit gibt es auch ein Schweigegebot, damit man sich ausnahmsweise einmal nicht mit anderen Personen und den Problemen der Welt der beschäftigt, sonder nur mit sich selber. Das Thema des Retreats lautet „Tame your mind, zähme deinen Geist“. Wir sind gespannt, ob uns das gelingt.
Die äußeren Bedingungen dazu sind jedenfalls ausgezeichnet, wir leben bereits seit einigen Tagen im sog. Root Institute in Bodhgaya, einem wunderschönen buddhistischen Meditationszentrum. Bodh Gaya liegt etwa 100 km entfernt von Patna im Bundesstaat Bihar und ist gleichzeitig der Ort, wo Buddha die Erleuchtung erlangt hat. Über unseren Besuch an diesem heiligen Ort und anderen interessanten Stätten werden wir nach der Beendigung des Meditationskurse berichten.
From tomorrow onwards we are disconnected from the outer world…

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Neue Erfahrungen in einem christlichen Ashram

Von Pater Sebastian Painadath SJ hatten wir im Januar die Telefonnummer eines christlichen Ashrams in Varanasi bekommen, von dem wir fälschlicherweise annahmen, dass auch dieser wie jener in Kalady von Jesuiten geleitet wird. Da wir unter der angegebenen Telefonnummer jedoch niemand erreicht hatten, sind wir ohne uns vorher dort anmelden zu können hingefahren, in der Hoffnung dass wir auch so dort einige Zeit verbringen können.
Nach einer recht anstrengenden nächtlichen Busfahrt von Dharamshala nach Delhi und einem an-schließenden Weiterflug von dort nach Varanasi sind wir am Mittag mit einem Taxi in den etwas 8 km entfernt liegenden sog. Matridam Ashram gefahren, der wie sich dann schnell herausstellte, von einer anderen Kongregation geführt wird, einem indischen Missionsorden (IMS, Indian Mission Society).
Dies war insofern von Bedeutung als der Charakter völlig anders war, als wir uns das vorgestellt hatten. Der Ashram war tatsächlich überhaupt nicht auf ausländische Besucher eingestellt, denn die dort praktizierten Gottesdienste und Gebetszeiten wurden ausschließlich in der Hindi-Sprache vollzogen, so dass ein Verstehen und echtes Mittun nicht wirklich möglich war. Darüberhinaus war dieser Ashram auch nicht darauf ausgerichtet, den interreligiösen Dialog zu fördern oder religionsüber-greifende Gebetsformen zu entwickeln. Vielmehr war der Hauptfokus hier ausschließlich die Mission bzw. „Evangelisierung“. Zu unserer Überraschung haben wir erfahren, dass 99 Prozent der Besucher des Ashrams bei den Gebetszeiten Nicht-Christen sind, die sich durch die niedrigschwelligen Angebote dort angezogen fühlen. Niemand fragt dort, welcher Religion jemand angehört, alle sind eingeladen mitzufeiern, zu beten und zu singen. Und dieses Konzept scheint aufzugehen, wir konnten uns am Sonntag davon überzeugen, wie groß der Andrang bei einer Gebetszeit war, die von 11 bis 15 Uhr dauerte. Jeden 2. Samstag im Monat kommen dort regelmäßig 7.000 Menschen aus der näheren Umgebung und nehmen an den unkonventionellen Gottesdiensten teil. Die dort praktizierte Spiri-tualität ist jedoch sehr charismatisch bzw. pfingstlerisch geprägt und wirkte auf uns eher abschreckend: die Gläubigen müssen permanent alles nachsprechen was der Vorbeter ins Mikrophon spricht, man fühlt sich erinnert an Formen des Grundschulunterrichts in vielen Entwicklungsländern, wo auch nur permanent alles laut repetiert wird, was der Lehrer vorgibt. Dann werden die Gläubigen ständig durch das laute Halleluja-Rufen versucht in Ekstase zu bringen, ähnlich wie man das aus Gottesdiensten amerikanischer Fernsehprediger kennt mit ihren Praise the Lord –Ausrufen u.ä.. Bei den ungebildeten Massen in Indien scheint das aber ein Konzept zu sein, welches auf Gegenliebe stößt und selbst Tausende gläubige Hindus anzieht. Es ist nicht die Absicht diese Grenzgänger alle zu taufen; tatsächlich übernehmen dies dann eher die protestantischen Kirchen, die diese später „abwerben“. In diesem Ashram werden nur ganz selten Menschen getauft und man versucht auch nicht die Kirchgänger in existierende Pfarreien zu integrieren; dies ist nach Aussage der Priester dort nicht das Ziel der Missionsbestrebungen. Verschiedene indische Ordensschwestern, die gerade eine Retreat ( = Einkehrzeit mit Betrachtung biblischer Texte, Stille und Gebet) im Ashram machten, waren sehr beeindruckt von dem tiefen Glauben dieser Menschen. Deshalb ist es für sie auch nicht verwunderlich, dass es immer wieder zu Heilungen kranker Menschen kommt. Für sie macht es die Besonderheit des Ashrams aus, er sei ein Ort für „miracles“.
Dem Ashram angeschlossen ist zudem eine Abteilung für geistig „verwirrte“ Menschen, die von Schwestern geleitet wird. Auf meine Frage, ob es dort denn Fachleute für diese Krankheiten gibt, haben sie geantwortet, nein, denn man setzt dort nur auf Jesus als Heiler. Viele Geisteskranke sind schon geheilt wurden. Wir haben in den Gottesdiensten tatsächlich einige kranke Menschen erlebt, die sich dort am Boden wälzten, aber ob und wie ihnen dort geholfen wurde, konnten wir nicht festsstellen.
Eine sympathische Person hingegen war der Leiter des Ashram, Swami Anil Dev, den wir am Montag kennenlernen, als er von einer längeren Reise zurückkam. Er hat uns auch gut beraten, was wir am besten in Varanasi besichtigen, und wie uns die Schwestern des Ordens von Mutter Theresa (mis-sionaries of charity) dabei helfen kann, eine Bootsfahrt auf dem Ganges zu organisieren. Dort haben wir dann u.a. auch den Leiter eines Interreligiöses Institutes kennengelernt, welches von IMS, den Jesuiten und der Diözese Varanasi gegründet wurde (inzwischen sind die beiden Orden ausgestiegen und wenn man sich die Webseite des Instituts anschaut, bekommt man den Eindruck, dass diese Einrichtung nicht sehr aktiv ist.) Jedenfalls hat uns das Gespräch mit Father Chandrakant (Director of Maitri Bhavan, Interreligious Dialouge Center) nicht dazu animiert, uns diese Institution einmal näher anzuschauen.
An einem Nachmittag haben wir gemeinsam mit einigen Priestern, die im Ashram ebenfalls einen Retreat absolvierten, einen Ausflug zur Kathedrale nach Varanasi gemacht. Die Priester wollten un-bedingt dorthin, da sich im Untergeschoss der Kirche z.Z. eine biblische Ausstellung befindet, in der Geschichten aus der Bibel wie bei einer Fahrt mit der Geisterbahn dargebracht werden. Der didaktische Ansatz war unserer Meinung eher so ausgerichtet, dass kleine Kinder davon angesprochen werden sollten, aber die Priester meinten, dass die Zielgruppe durchaus Erwachsene sind und es keine vergleichbaren Versuche gibt auf bildlich-spielerische Weise die biblische Botschaft zu vermitteln. In Zeiten von Facebook und Computerspielen wirkte diese Ausstellung auf mich jedoch ziemlich haus-backen und arg plakativ, aber den indischen Priestern hats gefallen.
Das Leben in diesem Ashram war tatsächlich sehr spartanisch: die Betten hatten keine Matratzen, es gab nur Gemeinschaftstoiletten und Waschgelegenheiten, die Zimmer waren sehr klein und auch von anderen tierischen Mitbewohnern bevölkert (Geckos und allerlei Insekten). Das einfache vegetarische Essen wurde regelmäßig still und relativ schnell gefasst, denn die Teilnehmer an den dortigen Retreats waren während des ganzen Aufenthaltes angehalten nicht zu sprechen. In diesem Sinne war es auch keine gute Gelegenheit für uns, andere Christen kennenzulernen, denn unsere einzigen Ge-sprächspartner dort waren die Priester und Nonnen, die dort arbeiteten. Nichtsdestotrotz war der Aufenthalt ein interessanter, weiterer Baustein des christlichen Lebens in Indien, den wir kennenlernen durften. Ich will aber nicht verhehlen, dass wir dennoch froh waren, als dieses Experiment beendet war und wir wieder in eine normale Unterkunft wechseln konnten.
Mehr Infos gibt es auf der Webseite des Ashrams in Varanasi:
http://www.matridhamashram.org/content/welcome-matridham-ashram-website

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Dharamshala und Little Tibet

Nach dem mehrtägigen Aufenthalt in Amritsar und dem Kennenlernen der Sikh-Religion haben wir uns weiter aufgemacht gen Norden in die Provinz Himaschal Pradesh. Dieser Bergstaat Indiens liegt zwischen dem Punjab und Tibet und bietet für Flachlandtiroler wie wir es sind schon ganz imposante Berge. Nicht dass wir hier Treckkingtouren machen wollten, dafür haben wir gar keine entsprechende Ausrüstung mit, aber möglich wäre das hier wirklich ganz gut, denn die Gebirgsketten sind noch nicht ganz so extrem wie im Himalaya. Unser Ziel war die Stadt Dharamshala bzw. der nördliche Stadteil mit dem sonderbaren Namen McLeod Ganj. Dieser Ort verdankt seinen Namen dem ehemaligen Vizegouverneur des Punjab, David McLeod, der hier 1848 eine sog. Hill Station gegründet hat, also einen Erholungsort für die Briten zur Sommerfrische. Heute ist dieser obere Stadtteil jedoch bekannt als die Heimat des Dalai Lama und der tibetischen Exilregierung. Der Name Dharamshala bedeutet übrigens, dass es sich um einen hinduistischen Erholungsort handelt. Da in McLeod Ganj inzwischen so viele Exiltibeter leben, wird der Ort auch als „Little Lhasa“ bezeichnet. Das kann man schnell nachvollziehen, denn tatsächlich scheinen dort inzwischen mehr Tibeter als Inder zu leben. Es ist ziemlich leicht in das „Regierungsviertel“ der Tibeter zu gelangen und man kann auch den Tempel des Dalai Lama problemlos besuchen, nur darf man leider dort keine Fotos machen. Die Zeiten sind jedoch lange vorbei, wo man hier persönlich dem Dalai Lama begegnen konnte, denn er ist nur selten vor Ort und falls man Glück hat, kann man an einer öffentlichen Audienz teilnehmen, wo hunderte Menschen anwesend sind. Für uns war es aber auch schon interessant genug einen kleinen Einblick in die tibetische Kultur zu erhalten, einige typische buddhistische Tempel tibetischer Bauart zu genießen. Diese sind von roten und goldenen Gebetsmühlen umgeben und meist mit bunten Gebetsfahnen geschmückt. Am Ort gibt es außerdem noch eine der größten tibtetischen Bibliotheken zu bestaunen und einen schönen Wasserfall nördlich des Stadtteils Bhagsu, wo wir auch hingewandert sind. Zum Abschluss noch ein paar schöne Worte des Dalai Lama, die wir hier gelesen haben.

THE PARADOX OF OUR TIMES

Is that we have taller buildings, but shorter tempers

Wider freeways, but narrower viewpoints

We spend more, but we have less.

We have bigger houses, but smaller families

More conveniences, but less time.

We have more degrees, but less sense

More knowledge, but less judgement

More experts, but more problems

More medicines, but less wellness.

We have multiplied our possessions, but reduced our values.

We talk too much, love too seldom, and hate too often

We have learnt how to make a living, but not a life.

We have added years to life, but not life to years.

We’ve been all the way to the moon and back

But have trouble crossing the street to meet the new neighbour.

We have conquered outer space, but not inner space.

We’ve cleaned up the air, but polluted our soul.

We’ve split the atom, but not our prejudice.

We’ve higher incomes, but lower morals.

We’ve become long on quantity but short on quality.

These are the times of tall men, and short character;

Steep profits, and shallow relationships.

These are the times of world peace, but domestic warfare,

More leisure, but less fun; more kinds of food, but less nutrition.

These are the days of two incomes, but more divorces;

Of fancier houses, but broken homes.

It is a time when there is much in the show window, and nothing in the stockroom.
A time when technology can bring this letter to you, and a time when you can choose, either to make a difference … or just hit, delete.

His Holiness The XIV th Dalai Lama

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Reisen auf Indisch

Während anlässlich des hinduistischen Lichterfestes „Diwali“ (23.10.14) um uns herum tüchtig geballert wird, haben wir die nächste Etappe unserer Reise geplant. Und da  das Reisen an sich es hier auch in sich hat, möchte ich Euch von ein paar Erlebnissen berichten.

DSC06291 (FILEminimizer)Rikschaparkplatz
In Delhi waren wir mit Rikscha und Metro unterwegs. Die Metro klappte prima, nachdem wir einmal kapiert hatten, wie wir an eine gültige Chipkarte kommen. Mit den Rikschafahrern war es wie im Reiseführer beschrieben – ständig ein Ringen um einen vernünftigen Preis. Gregor ist bei den Verhandlungen deutlich zäher und hat bessere Nerven als ich, besonders wenn wir gerade mit Rücksäcken bepackt und eigentlich müde sind, was den Fahrern ja auch nicht entgeht. Und Mitleid zählt hier nicht.
Auf unsrer Tour durch Rajasthan hatten wir durch die Tricksereien eines wahrscheinlich inoffiziellen Reiseunternehmens letztendlich die noble Variante des Autos mit eigenem Fahrer – was die Straßen dort allerdings auch nicht besser machte. Bisher dachte ich, in Rumänien oder der Ukraine hätte ich die schlechtesten erlebt. Weit gefehlt!
Das eigentliche Reiseabenteuer begann aber erst, als wir einen sogenannten Sleeper, einen Bus mit Schlafmöglichkeit in „Boxen“ von Delhi nach Amritsar gebucht hatten. Um ca. 17.00 Uhr sollten wir samstags mit dem Auto in Delhi sein, zum Abfahrtsort des Busses gebracht werden, der dann um 22.30 Uhr starten und morgens um 7.00 Uhr in der nordöstlichen Stadt Amritsar ankommen sollte. Als unser Fahrer uns gegen 18.00 Uhr auf der anderen Straßenseite des „Bus – Office“ austeigen ließ, war es vor lauter Verkehr kaum möglich, die Straße zu überqueren, alles war voller Autos , Motorräder, Rikschas, Fahrräder und jeder Menge Leute, die uns direkt wieder mitnehmen oder etwas verkaufen wollten. Als wir es dann mit unserem Gepäck auf die andere Straßenseite geschafft hatten, war das Büro zwar das Richtige, worüber wir schon mal sehr froh waren, allerdings gab es innerhalb der 2 qm mit mehreren Leuten, die dort saßen, keinerlei Möglichkeit, das Gepäck zu deponieren. Das hieß, dass wir es in der trubeligen Samstagsabendstimmung durch die vollgestopften Gassen tragen mussten. Als wir nach einem Restaurant in der Nähe fragten, wo wir uns vielleicht setzen könnten, zuckten alle nur mit den Schultern. Da müssten wir erst mal 2 km wieder zurück in die Stadt fahren. Da wir die Strecke ja gerade schon hinter uns hatten, wussten wir, wie verstopft dieser Weg war. Es blieb uns aber nichts anderes über, in diesem Gewühl wären wir niemals vorwärts gekommen. Außerdem war es um uns herum so dreckig, dass es nirgends einen Platz zum Hinsetzen gab. Also versuchte Gregor eine Autorikscha zu bekommen. Die zierlichen Inder mit ihren Fahradrikschas hätten uns mit Gepäck ja niemals bewegt bekommen. Mit Gepäck war es zwar noch schwieriger, jemanden zu finden, der uns überhaupt mitnehmen wollte, aber letztendlich fanden wir einen. Er fuhr durch noch engere Gassen wieder zur Hauptstraße, wo wir sofort wieder im absoluten 10- spurigen Stau standen, wo alle hupten und riefen und sich jeder in die kleinste Lücke stürzte, die sich vor ihm auftat.

DSC06939 (FILEminimizer)Normaler Alltagsverkehr, leer im Vergleich zur Rushhour!

Als wir in die Nähe der Hauptbasarstraße kamen, die wegen der anstehenden Feiertage und riesiger Baustellen mit Schotterweg sowieso einspurig gesperrt war, allerdings von Fußgänger überschwemmt wurde, riet uns der Rikschafahrer auszusteigen und durch den Verkehr zu laufen. Mit uns war eh nichts zu verdienen. Also stiegen wir aus, packten alles auf den Rücken und vor den Bauch und stiegen über Stock und Stein, Rikschas und Fahrräder, um die Straße zu überqueren. Als wir mehrere Leute nach einem Restaurant fragten, konnte uns keiner helfen. Es gibt in der Altstadt, jedenfalls in diesem Bereich keine Restaurants in unserem Sinne. Es gibt viele Straßenstände mit Imbissangeboten, aber man kann sich nicht hinsetzen. Wir versuchten es sogar bei Mc Donald, aber auch dort war alles überfüllt. So liefen wir mit unserem Gepäck an endlosen Geschäften vorbei, quetschten uns durch verwundert blickende Menschengruppen und fanden einfach kein einziges Lokal. Inzwischen gab es auf dem einspurigen Schotterweg auch nur noch Fahrradrikschas, die an uns vorbeifuhren. Schließlich beschlossen wir, einen Fahrer anzuhalten und ihn zu bitten, uns irgendwohin in ein Restaurant zu fahren. Da diese Rikschafahrer aber ganz einfache Menschen ohne Bildung sind, sprach keiner Englisch. Ein Mann bekam schließlich mit, was wir suchten und sagte dem Rikschafahrer, wohin er fahren sollte. Ich hätte gar nicht gedacht, dass wir zwei große und kleine Rucksäcke und uns zwei auf so eine Fahradrikscha bekommen würden und dass der Mann tatsächlich auf diesen Straßen auch noch fahren könnte. Aber es klappte tatsächlich und nach ca. 600 m standen wir vor einem kleinen, leeren Restaurant! Ich war heilfroh, dass wir endlich sitzen konnten, um die nächsten Stunden herumzubringen. Nun entstand allerdings das nächste Problem, die Toilettenfrage. Da ich den ganzen Tag über keine Gelegenheit hatte, auf ein WC zu kommen, dachte ich, hier gäbe es eine Möglichkeit. In Indien hat aber nicht jedes Lokal ein WC, nur ein Waschbecken zum Händewaschen. Da ich ja wusste, wie die Gegend aussah, wo der Bus abfahren sollte, war mir klar, ich muss hier etwas finden. Ich wollte sowieso nichts mehr essen, also machte ich mich auf die Suche. Ich hatte von weitem unten an der Straße ein Schild mit der Aufschrift „Hotel“ gelesen. Ich ging auf einen schmalen Treppenaufgang in einem schmuddeligen Haus zu und lief die Stufen nach oben. Dor saßen zwei Männer an einem Tisch, die auf meine Frage, ob es ein WC gäbe, auf eine Tür zeigten. Es war immerhin ein funktionierendes WC und die Hände konnte ich mir ja im Restaurant waschen! Welch eine Erleichterung!
Gregor war mit dem Essen im Lokal ganz zufrieden und eine Stunde bevor wir wieder am Bus sein sollten, machten wir uns auf den Weg. Wir mussten wieder einen dünnen Rikschafahrer wählen, der sich diesmal von einem Polizisten erklären ließ, wo wir hinwollten. Ich hatte etwas Sorge, dass wir in der offenen Rikscha ein Gepäckstück verlieren, aber wir kamen tatsächlich relativ zügig voran und waren vor der Zeit am Treffpunkt. Sofort kam ein Mann auf uns zu, der erklärte, dass der Bus heute woanders abführe. Wieder mussten wir das Gepäck schultern und jetzt den gleichen Weg, den wir heute schon mehrmals gefahren waren zu Fuß zurücklaufen. Dann standen wir an der Hauptstraße und ein paar Männer warteten dort mit uns. Es hielt ein Bus und alle sollten schnell einsteigen. Als wir drinnen waren, sahen wir links in der unteren Etage Sitzplätze, darüber eine Art „Boxen“ zum Schlafen. Auf der rechten Seite gab es zwei Etagen dieser Boxen mit Schiebetür über einander. Wir hatten eigentlich Nummern für unsere Plätze, aber es gab keine Nummern. Die Busfahrer sprachen kein Englisch und interessierten sich auch nicht dafür, dass wir nicht wussten, wo wir hin sollten. Ein jüngerer Mann klopfte dann an einer Box, zog die Tür auf und deutete hinein. So wuchteten Gregor und ich jeder sein Gepäck in eine dieser Boxen, die aus einer schmuddeligen breiten Liege bestand. Ich setzte mich erst mal hin und versuchte mich an das laute, ruckelige Busfahren zu gewöhnen. Nach ca. einer Stunde kam ein Mann und bedeutete uns, dass wir sofort nochmal schnell austeigen und den Bus wechseln müssten. So stiegen wir mitten in der Nacht an einer Autobahnausfahrt aus dem Bus aus und liefen mit 5 Leuten hinter einem Mann her, der uns zum Bus bringen sollte. Ein netter Inder schnappte sich meinen Rucksack, weil ich ihn so schnell gar nicht aufgesetzt bekam. Dann kamen wir tatsächlich zu einem anderen Bus, der viel voller war und in dem Gregor und ich uns jetzt eine Box (ca. 120 x 190 cm groß) teilen mussten. Da alles schon voll war, musste auch das Gepäck mit hinein. Gut, dass wir nicht an Platzangst leiden. Der Schlaf war nicht so erholsam, wie man sich denken kann und die Straßen sehr holprig. Gegen 7.00 Uhr polterte jemand gegen alle Boxen und wir dachten, gleich sind wir da. Es dauerte dann fast noch über 2 Stunden und wir hatten tatsächlich Amritsar erreicht.
Diese Art Nachtbus werden wir wohl nicht mehr wählen, wir versuchen es morgen mit Liegesitzen in einem moderneren Bus. Wir hoffen, er hält, was er verspricht.

DSC05801 New Delhi Ralilway Station (FILEminimizer)Alltag in Delhi Railwaystation

Eigentlich wollten wir ja in Indien mehr Zug fahren, aber die Strecken waren entweder ausgebucht oder es gab hier in die Berge nach Dharamshala sowieso nur Busse. Auf jeden Fall ist Reisen ganz schön anstrengend!!!

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Nachtrag zum Punjab und der Religion der Sikhs

Jetzt haben wir endlich mal wieder ein wenig Zeit um noch etwas über unsere Erfahrungen in Amritsar bzw. im Punjab zu schreiben. Die Region Punjab ist für die Wirtschaft des Landes von großer Bedeutung, der Bundesstaat ist als „Brotkorb Indiens“ bekannt. Die Bauern produzieren nahezu ein Viertel des indischen Weizens und ein Drittel der Milch und der Molkereierzeugnisse. Nicht zuletzt durch die Auslandsüberweisungen ausgewanderter Inder aus dieser Region beträgt das dortige Pro-Kopf Einkommen fast das Doppelte des nationalen Durchschnitts. Gegenüber dem stark unterentwickelten Rajasthan ist das Wohlstandsgefälle auch für den unbedarften Touristen leicht zu erkennen.
Die dominierende Religion im Punjab ist die der Sikh, auch Sikhi genannt. Und besonders die Männer lassen sich leicht durch den Turban und den Bart erkennen, obwohl diese ebenso von Muslimen getragen werden, die jedoch in dieser Region schwach vertreten sind.
Auffällig war für uns erst einmal, dass die Männer hier offensichtlich Uniformen lieben, denn nirgendwo sonst haben wir so viele gesehen wie hier, wobei wir nicht immer sagen konnten, ob das jetzt Polizisten, Wachleute oder sonstigen Beamte waren, vielleicht waren es auch nur normale Angestellte, die gerne mit Uniform rumlaufen. In ganz Indien gibt es nur 2 Prozent Sikhs, aber im Land sie sie doch eine stark sichtbare Minderheit. Was sie so dominant in der Gesellschaft macht ist ihre starke Arbeitsethik, die Teil ihrer Religion ist, sowie ihr Mut. Ein großer Anteil der Elitesoldaten, der Piloten und anderer militärischen Führungskräfte sind bekanntermaßen Sikhs und auch vergleichsweise viele erfolgreiche Sportler gehören zu dieser Religionsgemeinschaft.
Sikhi ist ein einzigartiger und unabhängiger Lebensweg, der auf einer einheitsstiftenden Lebenshaltung beruht. Dogmen, Ritualtum, Pilgerreisen, Fasten, Aberglauben, Esoterik, Mantras und spezifische Meditations- oder Yogatechniken sind dem Wesen der Religion fremd. Sikhs tragen als Ausdruck von Geschwisterlichkeit gemeinsame Nachnamen. Sikh-Frauen tragen den Nachnamen Kaur (Prinz, Prinzessin) und Männer Singh (Löwe).
Vor allem männliche Sikhs erkennt man an ihrem Turban. Sikhs bewahren traditionell ihr Haar ungeschnitten. Sie drücken damit ihren Respekt vor dem Schöpfer und der Schöpfung aus. Männer, die ihr Haar bedecken, tragen einen Turban, Frauen ein dünnes Kopftuch. Einige Frauen tragen auch einen Turban. Der Turban (Dastar), Ausdruck eines würdevollen, emanzipierten und natürlichen Lebens, wird täglich gebunden.
Die Sikh-Religion orientiert sich nicht an der Einhaltung religiöser Dogmen, sondern hat das Ziel, religiöse Weisheit für den Alltag nutzbar zu machen. Guru Nanak sowie seine neun nachfolgenden Gurus (religiöse Vorbilder) unterstreichen in ihren Einsichten, die schriftlich in dem Werk Guru Granth Sahib überliefert sind, ihr Verständnis, über vorhandene Religionen hinauszugehen, und distanzieren sich inhaltlich von den dominierenden religiösen Traditionen ihres Zeitalters, darunter Buddhismus, Hinduismus und Islam.
Im Goldenen Tempel in Amritsar haben wir ein junges Paar (Veena und Dinesh) kennengelernt, die uns zu sich nach Hause eingeladen haben und Teile der Familie gehören der Sikh-Religion an. So hatten wir eine tolle Gelegenheit etwas mehr über den Alltag und das normale Familienlieben kennenzulernen.

DSC07134 (FILEminimizer) Besuch bei Veena und Dineshs Familie.

Besuch bei Veena und Dineshs Familie.

Das Ek Onkar, das den zentralen Grundsatz der Einheit Gottes darstellt, ist ein weiteres Symbol des Sikhismus. Es entstammt der Gurmukhi-Schrift.

Das Ek Onkar, das den zentralen Grundsatz der Einheit Gottes darstellt, ist ein weiteres Symbol des Sikhismus. Es entstammt der Gurmukhi-Schrift.

Das Khanda, das religiöse Symbol der Sikh

Das Khanda, das religiöse Symbol der Sikh

DSC07080 (FILEminimizer)Goldener Tempel in Amritsar

Goldener Tempel in Amritsar

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10 wichtige Fakten über Indien

(zusammengestellt von Sam Miller, BBC)

Ein ehemaliger Korrespondent der BBC in Delhi hat aufgrund seiner jahrzehntelangen Erfahrung in Indien 10 wichtige Fakten über das Land zusammengefasst. Er meint dass dieser Subkontinent anfällig ist für Verallgemeinerungen und für Stereotypisierungen, die jedoch selten zutreffen. Denn tatsächlich zeichnet dieses Land eine enorme genetische, linguistische, kulinarische und Kleidungsvielfalt aus.

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Junagarh Fort, Bikaner                                                                                                                  Haveli in Bikaner

Fakt Nr. 1: Indien ist ein sehr bevölkerungsreicher Staat.
Das Wachstum der Bevölkerung ist so stark, dass es die von China im Jahr 2018 übertreffen wird und dann 1,45 Millarden Menschen haben wird.

Fakt Nr. 2: Indien war früher eine Insel

Vor über 50 Millionen Jahre kollidierte die Indische Kontinentalplatte mit Asien, was zur Entstehung des Himalaya geführt hat, der jüngsten und höchsten Gebirgskette.

Fakt Nr. 3: Indien ist extrem vielsprachig

Indien hat die größte linguistische Vielfalt im Vergleich zu allen anderen großen Ländern. Es gibt über 1.600 Sprachen und die sechs großen Sprachen (Hindi, Bengali, Telugu, Marathi, Tamil und Urdu) werden von jeweils mehr als 50 Millionen Menschen gesprochen.

Fakt Nr. 4: Indien ist ein Land der Megacities
Indien hat unter den Top Ten Megacities in der Welt drei Städte, eine mehr als China (Delhi, Mumbai und Kalkutta). Delhi hat inzwischen 22,6 Millionen, mehr als Tokyo.

Fakt Nr. 5: Indien ist die größte Demokratie der Welt
Bei der letzten Parlamentswahl 2014 gab es knapp 815 Millionen Wahlberechtigte und 4.600 Kandidaten. Bei dieser Parlamentswahl  wurde die Lok Sabha, das Unterhaus für das gesamtindische Parlament gewählt.

Fakt Nr. 6: Indien hat eine sehr große muslimische Minderheit
Nur in Indonesien und Pakistan gibt es mehr Muslime als in Indien, obwohl die Gesamtprozentzahl nur etwa 15 % der indischen Bevölkerung ausmacht.

Fakt Nr. 7: Indiens Straßen sind extrem gefährlich
In keinem anderen Land der Welt gibt es mehr Straßenunfälle, offiziell sterben jährlich 115.000 Menschen auf den Straßen, tatsächlich dürften es eher 200.000 sein.

Fakt Nr. 8: Die meisten indischen Filme kommen nicht aus Bollywood (Mumbai)
Indien besitzt die größte Filmindustrie der Welt, jährlich werden mehr als 1100 Filme produziert. Aus Mumbai kommen jährlich 200 Filme, aber in Chennai und Hyderabad werden ebenso viele produziert.

Fakt Nr. 9: Indien ist der größte Produzent und Konsument von Mangos

Mangos sind die Nationalfrüchte von Indien, es gibt einige Hundert Arten, von denen etwa 30 stark verbreitet sind.

Fakt Nr. 10: In Indien gibt es eine Obsession für das Aufstellen von Rekorden
Die Inder lieben es Rekorde zu brechen und halten den 3. Platz in Bezug auf die Gesamtzahl von Rekordhaltern jedes Jahr im Guiness Buch der Rekorde. Es gibt auch andere bizarre und unbedeutende Rekorde, die in anderen Rerkordbüchern aufgelistet werden.

Der Originalartikel ist hier zu finden:   http://www.bbc.com/news/world-asia-25881705

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Dankeschön!

Liebe Freunde,

wir sind ganz überwältigt von der Anteilnahme und den vielen Rückmeldungen, Kommentaren und Emails, die die Blogadressenverteilung ausgelöst hat. Vielen Dank dafür!
Unter anderem haben wir ein selbstgeschriebenes Gedicht von unserer Freundin Heidi Stäger geschenkt bekommen, das, wie wir finden, wunderbar auf unsere momentane Situation passt:

Eine Vergangenheit haben.
Jemand sein.
Und jemand werden
Schluss- und Doppelpunkte setzen.

Genug haben.
Doch mehr haben wollen.
Vom Rest des Lebens.
Rest?

Sinn entdecken.
Balance finden.
Neuem Raum geben.
Immer noch lernen.

Viel zu tun haben.
Und für manches Zeit.
Die eigene Geschichte interessant finden.
Und die anderer auch.

Etwas zu bewahren haben.
Zu geben.
Zu hoffen.
Im besten Alter?
(Heidi Stäger)

Wenn wir in Indien sind, freuen wir uns natürlich noch mehr über alles, was wir aus der „Heimat“ hören. In diesem Sinne auf bald.

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Letzte Vorbereitungen

Der Countdown läuft und es bleiben nur noch ganz wenige Arbeitstage bis zu unserer Abreise. Bis dahin sind noch einige Kleinigkeiten zu erledigen und Vorbereitungen zu treffen. Bei der Impfberatung im Gesundheitsamt wurde für die Zielregion Indien u.a. eine Impfung gegen Tollwurt empfohlen. Wie richtig dieser Hinweis war, darauf weist ein Artikel in der heutigen Ausgabe der Welt hin:

Unter der Überschrift „Indiens aussichtsloser Kampf gegen die Tollwut“ wird erläutert, wieso dort jährlich 20.000 Menschen an diesem Virus sterben. Allein in der Hauptstadt Delhi gibt es 25 Millionen freilaufende Straßenhunde, die jährlich geimpft werden müssten. In der Stadt gibt es darüber hinaus nur ein staatliches Krankenhaus, welches den Impfstoff vorrätig hält.
Meine persönliche Krankenschwester Viola muss mir noch eine von insgesamt drei Injektionen verpassen, aber im Wissen um die potentiellen Schwierigkeiten im Falle einer Erkrankung nehme ich diese Injektionen gerne in Kauf.
Hier ist der Link zum Welt-Artikel
http://www.welt.de/gesundheit/article132497998/Indiens-aussichtsloser-Kampf-gegen-die-Tollwut.html

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Kommentare

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Manche haben erst auf den Button „Infos über die Blogger Viola & Gregor“ geklickt und dort ihren Kommentar hinterlassen. Dies geht zwar auch, ist aber nicht im Sinne des Erfinders…
Eure Beiträge lassen sich tatsächlich schneller finden, wenn Sie auf dieser Seite gepostet werden.

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